Vorstand

Der internationale Vorstand ist für die strategische Leitung des Vereins FriedensFrauen Weltweit zuständig. Er setzt sich zusammen aus einem Schweizer Ausschuss und Mitgliedern aus der ganzen Welt. 

Der Vorstand besteht aus Expertinnen zu Themen wie Friedensförderung, Frauen- und Menschenrechte und Geschlechtergerechtigkeit. Der gesamte internationale Vorstand trifft sich regelmässig in virtuellen Sitzungen und in der Regel alle ein bis zwei Jahre physisch, um thematische Schwerpunkte zu besprechen und das strategische Vorgehen festzulegen. 

Der Schweizer Ausschuss, bestehend aus Vorstandsmitgliedern mit Wohnsitz in der Schweiz, trifft sich vier- bis sechsmal jährlich mit der Geschäftsleitung.

Ruth-Gaby Vermot-Mangold
Präsidentin, Schweiz

Die Politikerin und Ethnologin ist Initiantin von „1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005“ und übernahm 2006 das Co-Präsidium des Nachfolgevereins „FriedensFrauen Weltweit/PeaceWomen Across the Globe“. Sie war von 1995 bis 2008 Mitglied des Schweizer Parlaments und der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Strasburg, für den sie u.a. Sprecherin war für die Verbesserung der Flüchtlingssituation im Südkaukasus, Untersuchungen über die Femizide in Mexiko durchführte und Fälle von Organhandel in Osteuropa untersuchte. Sie war ausserdem Mitverfasserin der Konvention des Europarates gegen den Menschenhandel.  Nach ihrem Ethnologie- und Soziologiestudium arbeitete sie mehrere Jahre in verschiedenen afrikanischen Ländern zu Frauen- und Menschenrechten. In der Schweiz leitete sie in den 1980er Jahren die «Schulstelle 3. Welt», verfasste entwicklungs- und friedenspolitische Lehrmittel und führte Trainings für Lehrpersonen durch. 1988 gründete sie das Büro Hekate und coacht bis heute Frauen in beruflich schwierigen Situationen. Heute liegt ihr Fokus auf der Rolle von Frauen in der Konfliktbearbeitung und deren konkreten Beteiligung an Friedensprozessen. 

Interessensbindungen: Präsidentin der Schweizerischen Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht, Bern, Schweiz; Präsidentin der Somazzi Stiftung, Bern, Schweiz; Stiftungsrätin Geneva Call, Genf, Schweiz; Stiftungsrätin der Stiftung Freiheit und Menschenrechte, Bern, Schweiz.

Alejandra Miller Restrepo
Kolumbien

Die Ökonomin und Politologin Alejandra Miller Restrepo lebt und arbeitet in Bogotà, Kolumbien. Sie war von 2017-2022 Mitglied der offiziellen Nationalen Wahrheitskommission von Kolumbien, wo sie eine von fünf Frauen im elfköpfigen Gremium war. Die Wahrheitskommission befragte die Überlebenden des bewaffneten Konfliktes zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung. Seit 2023 ist sie Direktorin der Agencia para la Reincorporación y la Normalización ARN. An der Universität Cauca forscht und lehrt Alejandra Miller Restrepo zum Thema Gender. Sie arbeitet schwerpunktmässig zu den Auswirkungen des bewaffneten Konflikts in Kolumbien auf Frauen. Von 2003 bis 2015 war sie Koordinatorin von Ruta Pacífica de las Mujeres, der Projektpartnerin von FriedensFrauen Weltweit im Departement Cauca. Sie ist seit 2013 im Vorstand von FriedensFrauen Weltweit.

Interessenbindungen: keine

Anna Hess Sargsyan
Schweiz

Als Leiterin der Abteilung für Konfliktlösung am Österreichischen Friedenszentrum ist Anna für Mediations- und Dialoginitiativen in der MENA-Region und der grösseren eurasischen Region verantwortlich. Durch integratives Prozessdesign und einschlägige Forschung konzentrierte sich Annas frühere Arbeit am Zentrum für Sicherheitsstudien/ETH Zürich und dem OSZE-Konfliktverhütungszentrum auf Dialogvermittlung, die Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen, mehrgleisige Friedensmediation und den Austausch zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft in Kontexten, die vom postsowjetischen Raum bis nach Südostasien reichen. Neben der Unterstützung von Friedensprozessen hat Anna Bildungsprogramme im Bereich der Friedensmediation entwickelt, die von einem einwöchigen Kurs bis hin zu mehrmoduligen Ausbildungsprogrammen reichen, die einem breiten Spektrum von Fachleuten sowohl aus dem öffentlichen Dienst als auch aus der Zivilgesellschaft angeboten werden. Annas Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Herausforderungen der Friedensmediation in Langzeitkonflikten, insbesondere in Kontexten, in denen die Geopolitik laufende Friedensprozesse überschattet. Sie ist seit 2020 Mitglied des Vorstands.

Interessenbindungen: keine

Cecile Mukarubuga
Ruanda

Cecile Mukarubuga ist eine führende Entwicklungsexpertin mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Regierung, der UNO und in internationalen Nichtregierungsorganisationen. Sie war als internationale Gender-Expertin im Büro des Präsidenten in Togo tätig. Davor war sie UNFPA-Vertreterin in Togo und UN Women-Regionaldirektorin für Westafrika.

Bevor sie zum UN-System stiess, arbeitete sie in der Privatwirtschaft und für internationale Nichtregierungsorganisationen in ganz Afrika, darunter die Agentur für Zusammenarbeit und Entwicklung (ACORD) und das Afrika-Büro der International Planned Parenthood Federation. Mehr als 10 Jahre lang lag der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf nationalen und regionalen Initiativen zur Friedenskonsolidierung, einschliesslich der Versöhnung von Gemeinschaften und der psychologischen und wirtschaftlichen Wiedereingliederung von Frauen, die einen bewaffneten Konflikt überlebt haben. Sie hat Bücher und Artikel über Frieden und Konflikttransformation veröffentlicht. Während ihrer gesamten Laufbahn vertrat sie die Interessen von Frauen auf internationaler und höchster Regierungsebene und war in den Bereichen Ressourcenmobilisierung, institutionelle Entwicklung und Management, strategische Planung, internationale Programmierung und Friedensförderung tätig. Cecile Mukarubuga ist seit 2013 Vorstandsmitglied.

Interessenbindungen: Vorstandsmitglied der folgenden Organisationen: Africa Sustainability Center, Nairobi, Kenia; Green Village Foundation, Cotonou, Benin; Global University, virtuell; Solidarité Santé et Développement, Brüssel, Belgien.

Christine Menz
Schweiz

Christine Menz ist seit 2003 Mitglied des Vorstands und zählt zu den Gründungsmitgliedern von FriedensFrauen Weltweit. In dieser Funktion arbeitete sie aktiv am Aufbau der Organisation mit und leistete als «Botschafterin» von PWAG in verschiedenen Regionen der Welt wichtige Vermittlungs- und Integrationsarbeit. Christine Menz begleitet und unterstützt FriedensFrauen Weltweit seither in unterschiedlichsten strategischen Fragen und ausserordentlichen Lagen. 

Christine Menz ist Unternehmerin und Firmengründerin. Davor war sie bei verschiedenen internationalen Unternehmen in leitenden Positionen tätig. Als Wissenschaftlerin und Lehrbeauftragte für Forschungsmethodologie war sie an verschiedenen Schweizer Universitäten tätig und leitete verschiedene Forschungsprojekte im Bereich der kognitiven Psychologie.

Interessensbindungen: keine

Kin Chi Lau
Hongkong, China

Kin Chi Lau ist Professorin für vergleichende Literatur, kritische Pädagogik, globale Kultur, lokale Regierungsführung und Umgang mit Gewalt. Sie hält Vorlesungen am Department für Cultural Studies der Lingnan University in Hongkong. Darüber hinaus ist sie Co-Vorsitzende des Asiatischen Regionalaustauschs für neue Alternativen, eines Netzwerks von Wissenschaftler-Aktivistinnen in Asien, Vizepräsidentin des Weltforums für Alternativen und Gründungsmitglied der Global University for Sustainability. Sie hat über Modernisierung, ländliche Erneuerung, wiederauflebendes Patriarchat und alternative Praktiken in China geschrieben und Dokumentarfilme zu Frauen und Frieden in China produziert. Kin Chi Lau ist seit 2003 Mitglied des internationalen Vorstandes von FriedensFrauen Weltweit. Sie war auch als regionale Vertreterin für Ostasien tätig.

Interessenbindungen: Vorstandsmitglied der folgenden Organisationen: Weltforum für Alternativen, Dakar, Senegal; Global University for Sustainability, Hongkong, China; ARENA, Hongkong, China.

Margo Okazawa-Rey
USA

Margo Okazawa-Rey ist eine der Mitbegründerinnen des Internationalen Frauennetzwerks gegen Militarismus. Das IWNAM informiert über und kämpft gegen Militarismus und insbesondere gegen die Präsenz und die Auswirkungen von US-Militärbasen und -operationen in Ostasien und im Pazifik. Ihre Hauptforschungs- und Aktivismusbereiche sind seit 1994 Militarismus, bewaffnete Konflikte und Gewalt gegen Frauen, wobei sie diese Themen intersektional versteht. Sie arbeitet mit feministischen Aktivistinnen in Ostasien, im Pazifik und in Palästina zusammen. Sie ist Mitglied des internationalen Beirats von Durebang - My Sisters Place - in Uijongbu, Südkorea, und Vorstandsvorsitzende von AWID. Sie ist emeritierte Professorin an der San Francisco State University. Ausserdem war sie Barbara Lee Distinguished Chair in Women's Leadership am Mills College, Oakland, Kalifornien, USA, und Feminist Research Consultant am Women's Centre for Legal Aid and Counselling in Ramallah, Palästina. Margo Okazawa-Rey war die regionale Vertreterin von PeaceWomen Across the Globe in den USA. Seit 2003 ist sie Mitglied des internationalen Vorstands.

Interessensbindungen: Präsidentin des Verwaltungsrats der Association for Women's Rights in Development (AWID) Toronto, Mexico City, Kapstadt.

Margret Kiener Nellen
Schweiz

Die Rechtsanwältin Margareta Kiener Nellen war von 2003 bis 2019 Schweizer Nationalrätin. Von 1982 bis 1984 war sie im Auftrag der Internationalen Juristenkommission als Berichterstatterin im Einsatz in Südostasien, mit Fokus auf Verfassungs- und Menschenrechtsverletzungen in der damaligen Militärdiktatur in den Philippinen. Als Juristin war sie auch beteiligt an der Erarbeitung der ersten Sozialklausel für faire Arbeitsbedingungen zwischen der Migros Schweiz und Del Monte Philippinen. Ihre politischen Schwerpunkte sind die Gleichstellung der Frauen, die Besserstellung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die soziale Gerechtigkeit. Sie engagiert sich für eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Finanz- und Steuerpolitik. Als Nationalrätin war sie Präsidentin der Finanzkommission, Präsidentin der Delegationen der Schweizerischen Bundesversammlung bei der Interparlamentarischen Union IPU sowie der Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE. Sie präsidierte deren Ständigen Ausschuss für Demokratie, Menschenrechte und humanitäre Fragen und war Vizepräsidentin des Menschenrechtskomitees der IPU. Sie leitete Menschenrechtsmissionen in Länder wie Ukraine, Mongolei und Türkei und nahm an Wahlbeobachtungen im ganzen OSZE-Raum teil, als Vorsitzende in Azerbeijan und Kazachstan. Margareta Kiener Nellen ist seit 2010 im Vorstand.

Interessenbindungen: Gründerin und Partnerin der Anwaltskanzlei Kiener & Nellen, Bern, Schweiz; Delegierte der SP Frauen Schweiz bei den Sozialistischen Frauen Europas (PES WOMEN), Brüssel; Vorstandsmitglied folgender Organisationen: Basel Peace Office, global; Parlamentarisches Netzwerk für nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung (PNND), global; Freundschaftsverein Schweiz-Belarus (Präsidentin), Schweiz; nafasi sawa-Kinderstiftung, Schweiz; Schweizerische Greina-Stiftung zur Erhaltung der alpinen Fliessgewässer, Zürich; Regionaler Naturpark Diemtigtal, Schweiz; Frauenriege Turnverein Bolligen (Präsidentin), Schweiz; Schweizer Frauenfussballrat, Schweiz; aktiv in verschiedenen Menschenrechts- und gemeinnützigen Organisationen.

Sandy Fong
Fidschi und Schweiz

Sandy Fong engagiert sich seit 2003, dem Beginn der Initiative «1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005» für FriedensFrauen Weltweit. Bevor sie im Jahr 2002 dem International Vorstand beitrat, war sie als Regionalkoordinatorin im pazifischen Raum für FriedensFrauen Weltweit tätig. Sie hat mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen sowohl auf internationaler Ebene wie auch in Fidschi zusammengearbeitet, einschliesslich im Sekretariat für Dialogue Fidschi und als Programmbeauftragte für das Citizens Constitutional Forum. Sandy Fong ist Fundraising and Donor Coordination Manager für die CHS Alliance in Genf.

Interessenbindungen: keine

Sidonia Gabriel
Schweiz

Sidonia Gabriel ist seit mehr als 15 Jahren in der Friedens-, Versöhnungs- und Menschenrechtsarbeit tätig. Ihre Schwerpunkte liegen in der Konflikt- und Risikoanalyse, der Unterstützung von Friedensprozessen, der Dialogmoderation und in strategischen Netzwerken für politisches Engagement. Sie ist ausserdem aktiv in der Stärkung der Beteiligung und Entscheidungsfindung von Frauen in politischen Prozessen. Sie arbeitete für das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, die Europäische Union, die Vereinten Nationen sowie für lokale und internationale zivilgesellschaftliche Organisationen in verschiedenen Konflikt- und Postkonfliktländern. In ihrer Funktion als Direktorin von KOFF, der Schweizer Plattform für Friedensförderung, und als Leiterin des Policy- und Plattform-Teams bei swisspeace entwickelte sie neue Ansätze für die Arbeit in Netzwerken. Ihre Trainingsmodule, sowohl online als auch live, zum Thema Konfliktsensibilität haben internationale Anerkennung gefunden. Derzeit ist sie Beraterin für menschliche Sicherheit an der Schweizer Botschaft in Colombo, Sri Lanka. 

Interessenbindungen: Das EDA, einer der Geldgeber von FriedensFrauen Weltweit, ist informiert und gab grünes Licht für das Mandat als Vorstandsmitglied.

Sima Samar
Afghanistan

Die renommierte Menschenrechtsverteidigerin Sima Samar, die für den 2010 Friedensnobelpreis nominiert wurde, widmet ihr Leben der humanitären Arbeit und setzt sich für Menschenrechte, Gleichberechtigung, Zugang zur Justiz, den Abbau von Konflikten und die Stärkung von Frauen, Kindern und Minderheiten ein. Die Ärztin Sima Samar war von 2019 bis 2021 Mitglied der Hochrangigen Gruppe des UN-Generalsekretärs für Binnenvertreibung und hatte in Afghanistan folgende Ämter inne: Vorsitzende der Kommission zur Verhütung von Folter, Sonderbeauftragte des afghanischen Präsidenten, Staatsministerin für Menschenrechte und internationale Angelegenheiten, Vorsitzende der Unabhängigen Menschenrechtskommission Afghanistans (2002-2019) sowie Vizepräsidentin und Ministerin für Frauenangelegenheiten in der Übergangsregierung (2001-2002). Ausserdem war sie Vorsitzende des Asien-Pazifik-Forums der nationalen Menschenrechtsinstitutionen (2017-2018), UNO-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte im Sudan (2005-2009) und Mitglied des hochrangigen Beratungsgremiums des UNO-Generalsekretärs für Mediation (2018-2021). 1989 gründete sie die Shuhada-Organisation, eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die sich für das Wohlergehen und den Fortschritt der afghanischen Bürger:innen einsetzt und sich dabei auf die Stärkung der Frauen in Afghanistan konzentriert. Sie war später Mitglied des Shuhada-Vorstands. Im Jahr 2011 gründete sie die Gawharshad University in Kabul, eine Projektpartnerin von FriedensFrauen Weltweit, und war deren Vorsitzende. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den 2012 Right Livelihood Award, der als alternativer Friedensnobelpreis gilt. Seit 2017 ist sie Mitglied der Jury. 

2021 zog sie in die Vereinigten Staaten, wo sie derzeit als Visiting Scholar an der Tufst University tätig ist. 

Interessensbindungen: keine

Susanne Schneeberger
Schweiz

Friedensarbeit und Empowerment von Frauen sind die Themen, welche die Theologin seit Jahren bearbeitet. In der Schweiz hat Susanne Schneeberger mit Diskussionsforen Frauen verschiedenen Alters zu einem offenen Austausch und zu lokalen Initiativen ermutigt. In der lutherischen Kirche in Bethlehem hat sie an verschiedenen Dialogprojekten mit Frauen und Jugendlichen in den besetzten Gebieten Palästinas mitgewirkt. Sie arbeitet bei der Fachstelle OeME (Oekumene, Mission, Entwicklungszusammenarbeit) in Bern. Themen wie Gerechtigkeit, Menschenrechte, Partizipation, Reduktion von Armut, Verteilung von Ressourcen und globale Verantwortung bilden ihre Schwerpunkte. Susanne Schneeberger ist seit 2016 im Vorstand.

Interessenbindungen: Co-Präsidentin Guatemalanetz, Bern, Schweiz; Mitglied der Verwaltungskommission der Berner Pensionskasse, Bern, Schweiz.